Meine kurvige Reise..
Meine Oma Rosina
Meine Oma war meine Initialzündung. Als ich klein war, sagte sie oft zu mir: „Du bist anders als der Rest der Familie.“ Jahrelang wusste ich nicht, was sie damit meinte. Sie sah schon damals Dinge in mir, die niemand in meiner Familie gesehen hatte. Heute bin ich mir sicher, dass sie medial sehr begabt war, so wie ich es bin. Sie verteidigte mich, hielt ihre schützende Hand über mich und lehrte mich im und nach dem Tod mehr als viele andere Menschen. Aber zu dieser Zeit wusste ich nicht, wer ich wirklich war.
Der Name meiner Großmutter war Rosina. Sie lag im Krankenhaus und ich zögerte, sie am Sonntag zu besuchen, weil ich in der nächsten Woche auf eine Geschäftsreise gehen wollte. Aber ich wusste auch, dass ich sie erst am folgenden Samstag wiedersehen würde. Eigentlich hatte ich keine Zeit und keine Lust, sie im Krankenhaus zu besuchen, denn meine Geschäftsreise begann bereits am Sonntag und ich wollte noch etwas vom Wochenende haben. Aber da war dieser Drang in mir, zu ihr zu gehen.
Ein Gespräch auf zwei Ebenen
Ich ging in ihr Krankenhauszimmer und setzte mich auf den Stuhl neben ihrem Bett. Sie sah mir ohne ein Wort in die Augen. Wir wussten beide sofort, dass wir uns heute zum letzten Mal in diesem Leben sehen würden. Ohne Worte. Dann begannen wir ein Gespräch auf zwei Ebenen. Auf einer Ebene unterhielten wir uns wie Oma und Enkel. Ein Gespräch wie tausende Male in Krankenhäusern zwischen Omas und Enkeln: Wie geht es dir? Wie ist das Essen? Was sagt der Arzt? Wann kommst du nach Hause? Und so weiter.
Auf einer anderen Ebene haben wir uns ohne Worte voneinander verabschiedet, denn Worte waren dort nicht nötig. Nur Gefühle waren wichtig. Wie sehr ich sie liebe, dass sie eine tolle Oma ist, dass ich sie vermisse, dass ihre Knödel die besten Knödel sind, die ich je in meinem Leben gegessen habe. Im Gegenzug gab sie mir zu verstehen, dass sie mich auch liebt, dass ich anders bin als der Rest der Familie und dass sie stolz auf mich ist. Auf der zweiten Ebene gab es nur tiefe Gefühle, tiefes Verständnis und tiefes Vertrauen.
Damals verstand ich nicht, was zwischen ihr und mir geschah und dachte, ich hätte es mir eingebildet. Eine ganze Weile redeten wir auf diese Weise, bis es nichts mehr zu reden gab. Ich versuchte so gut ich konnte, unseren Abschied hinauszuzögern, aber das Ticken der Uhr erinnerte mich ständig an meine Geschäftsreise. Ich umarmte sie, drehte mich zur Tür und winkte ein letztes Mal, bevor ich ging. Im Auto kullerten mir dicke Tränen über die Wangen. Ich konnte nicht ganz begreifen, was passiert war. Also schaltete ich in den Verstandesmodus und begann meine Reise.
Feinstoffliches Sehen
Auf meiner Geschäftsreise verliefen die ersten beiden Tage recht unspektakulär. Ich fragte meine Mutter, wie es meiner Oma ging und arbeitete in einem Projekt als Unternehmensberaterin. Der folgende Morgen veränderte alles in meinem Leben. Ich wachte plötzlich um 6:27 Uhr in meinem Hotelzimmer ohne Wecker auf und sah meine Oma wie von Geisterhand am Fußende meines Bettes stehen. Irgendwie ätherisch, aber in ihrem Krankenhaus-Pyjama. Sie sagte: „Ich muss jetzt gehen und ich möchte mich von dir verabschieden. Ich liebe dich und wir werden uns eines Tages wiedersehen. Du brauchst keine Angst zu haben.“
Voller Panik rief ich meinen damaligen Ehemann an und erzählte ihm geschockt, dass meine Oma gerade gestorben war und am Fußende meines Bettes stand, um sich zu verabschieden. Er beruhigte mich und sagte, ich hätte nur schlecht geträumt. Und wenn meine Oma gestorben wäre, hätte meine Mutter schon bei uns zu Hause angerufen.
Ich war so wütend auf ihn, weil er mir nicht glaubte, und gleichzeitig so traurig, dass ich sie in dieser Welt nicht wiedersehen würde, und beendete das Telefonat voller Wut. Für mich gab es keinen Zweifel an ihrem Tod. Später rief er mich an und sagte mir, dass ich Recht gehabt hatte. Sie war genau um 6:27 Uhr im Krankenhaus verstorben.
Spirituelle Unterstützung
Die Wochen und Monate nach ihrem Tod waren schwierig für mich. Ich spürte sie die ganze Zeit, roch sie und fühlte sie. Sie war immer direkt hinter mir, sodass ich mich auf der Straße umdrehte, um zu sehen, ob sie hinter mir war. Ich hatte das Gefühl, als würde sie mich begleiten und immer bei mir sein. Ich war so verwirrt, dass ich überzeugt war, ich sei geisteskrank. Doch dann fiel mir wie durch ein Wunder ein Buch in die Hände, in dem ein Medium über den Kontakt mit Verstorbenen berichtete.
Diese spirituelle Gabe war offenbar schon immer in mir und wurde mit dem Tod meiner Großmutter aktiv. An diesem Punkt in meinem Leben war ich von der Gabe und der damit verbundenen Verantwortung überwältigt und ließ sie von meinem Verstand überwuchern. Ich wusste und ahnte nicht, was ich in diesem Leben damit tun sollte oder könnte.
Mehr Kurven als gerade Strecke
Ich habe so viele Jahre gebraucht, um zu verstehen, wer ich bin: Eine Hebamme für Erwachsene. Ich helfe Menschen, sich Fragen zu stellen, die sie sich selbst vielleicht nie stellen würden, damit sie mutig aus ihrem Kokon heraustreten und die lichterfüllte Stimme ihrer Seele in diese Welt tragen können. Indem sie das tun, was ihre Bestimmung ist, und einfach sie selbst sind.
Deshalb weiß ich mit jeder Zelle meines Körpers, wie schwer es ist, nicht Mainstream zu sein. Wenn man kein Vertrauen in sich selbst hat. Keine Ahnung zu haben, in welche Richtung man gehen soll. Und lieber innerlich stagniert anstatt sich dem zu öffnen, was alles sein könnte. Wieviel Male bin ich rückwärts anstatt vorwärts gegangen? Wie oft habe ich dieses Talent in mir weggeschoben anstatt es anzunehmen und etwas daraus zu machen? Wie oft hat mich die Angst gelähmt, was andere denken würden, wenn ich mich zeigte, wer ich wirklich bin? So viel vergeudete Jahre, die nicht hätten sein müssen, wenn ich nicht nicht von meinem Verstand, sondern von meiner Seele hätte leiten lassen.
Meine spirituellen Helfer haben es in perfekte Worte gefasst, um mich zu beruhigen und mich meinen Weg finden zu lassen:
Du findest in dir …
Schatten und Licht.
Klein und groß.
Enden und Anfänge.
Tränen und Lachen.
Tiefen und Höhen.
Vergangenheit und Zukunft.
Zweifel und Vertrauen.
Ungewissheit und Gewissheit.
Endlichkeit und Unendlichkeit.
…bis du erkennst, dass du reine Energie bist….
Bist du bereit, dich neu zu entdecken?